von Paula Ruppik

Unser siebter Wachtag sollte bereits von vornherein ein besonderer werden, denn Bootsführer Kapitän Peter Pit Stubbe feierte seinen Geburtstag. Wie alt er wirklich wurde, soll an dieser Stelle unerwähnt bleiben, da euch der fehlende Zusammenhang zwischen seinem blühenden Antlitz und der tatsächlichen Jahreszahl beunruhigen könnte und wir einen Ansturm an Anfragen nach dem Geheimnis ewiger Jugend vermeiden wollen. Sein verschmitztes Grinsen beim etwas verspäteten morgendlichen Erscheinen, begleitet von der passend ausgesuchten Musik des Films "Rocky" sprach jedoch Bände und soll hier als Antwort genügen.

Vielleicht kam es aber auch angesichts seiner Geburtstagsgeschenke und der passenden personalisierten Dekoration, bestehend aus den Flamingoservietten des Vortages, die ausgiebigst kreativ verziert wurden, sowie einer hochqualitativen Girlande, der liebevoll und äußerst professionell der Name unseres Kapitäns angehängt wurde und somit unsere unendliche Wertschätzung des Bootsführers darstellte, zustande.

Hinzu kamen eine unterschriebene Karte und zu späterer Stunde ein durchaus schmackhafter Erdbeerkuchen, den Peter bis zum Nachmittag vor heimtückischen Angriffen schützte.

Um quälende Langeweile zu vermeiden, die angesichts des unglaublichen Strandbetriebs aufzukommen drohte und mit Blick auf einen möglichen neuen San-Einsatz einiger unserer Wachgänger auf einem Elektrofestival, welchem es normalerweise nicht an Einsätzen mangelt, begann unser Wachleiter Manni ein ausgiebiges San-Training. In dessen Verlauf sprachen wir das cABCDE-Schema durch, das zu den Grundkenntnissen eines Sanitätshelfers gehört, da es für eine strukturierte Patientenversorgung sorgt. Weiter übten wir die verschiedenen Arten der Blutdruckmessung, wobei uns die voranschreitende Zeit und unser Wunsch nach Mittagessen bald in die Quere kamen. Also machten wir uns auf den Weg, um entweder Gyros oder als Vegetarier Salat mit Käsetaschen zu verputzen, was wie immer ausgezeichnet schmeckte.

Der Nachmittag gestaltete sich für jeden unterschiedlich. Jakob probierte Peters Stand Up Paddling Board aus und motivierte durch seinen Enthusiasmus schließlich auch Lili und Paula R. einen Sprung in das überraschend warme Meer zu wagen, das mit 19°C tatsächlich angenehmer als die sonst gemessenen 17°C Außentemperatur war. Maxi versuchte sich währenddessen ebenfalls auf dem Paddling Board, musste sich aber später dem Wind und den Wellen geschlagen geben. In der Zwischenzeit machten Sebi und Paula F. noch letzte essentielle Besorgungen für den anstehenden Abend, um einige exquisite Mischungen erstellen zu können, die dann später stilecht aus einer zerbeulten Plastikflasche verköstigt wurden. Denn an diesem Abend stand wie jedes Jahr die Beach Up an. Hierauf bereiteten wir uns mit einem hektischen Abendessen sowie angesichts des Windes und der klirrenden Kälte am Strand mit kreativem Wärmetanken (man nennt es auch vorglühen) vor. Gewappnet begaben wir uns danach an den Strand, wo die Beach Up stattfand und wurden von guter Musik und netten Leuten empfangen, wodurch unsere Befürchtungen, die Musik könnte so schlecht wie letztes Jahr sein und niemand würde sich bei dem Wetter vor die Tür wagen, entkräftet. Somit trotzten unsere DLRGler der Kälte, einbrechenden Dunkelheit und sogar dem letzten Rausschmeißerlied, um letzten Endes in mehr oder weniger großen Gruppen zu ebenfalls mehr oder weniger später Stunde in die Unterkunft zurückzukehren. Damit endete ein weiterer durchweg unterhaltsamer Tag, auch wenn manchem die Aufregung zu viel gewesen sein scheint und diese seelenruhig und liebevoll von Manni zugedeckt bereits auf dem Sofa einschliefen.