von Jakob Leyens

Als, wie sonst auch, der Wecker in allen Zimmern um 7:59 Uhr klingelte, um mehr oder weniger pünktlich um 8 Uhr beim Frühstück zu erscheinen, war bereits klar, dass am heutigen Tag nicht viel Arbeit auf unsere Wachmannschaft warten sollte. Zum dem weiterhin ablandigen, aber etwas stärkeren Wind kam ein saftiges Downgrade der Temperatur von knappen 15 Grad, was dazu beitrug, dass sich auf den Strand nur vereinzelt Badegäste verirrten und wir unseren bereits ansehnlichen Gummitier-Zoo, bestehend aus am Vortag „sichergestellten“ Krokodilen und Flamingos, heute leider nicht erweitern konnten.

Dass es dieses Jahr leider nicht mehr die allseits beliebten Buchecker-Brötchen vom, in Deutschland sehr weit verbreiteten, „Bucheckerbaum“ (über Angaben zur Entstehung dieser Wortkreation wurde Stillschweigen vereinbart) gibt, tat der allgemein guten Stimmung aber keinen Abbruch und so wurde der Vormittag am menschenleeren Strand mit dem traditionellen Spiel „Beachflag“ und Sprintübungen verbracht. Beachflag scheint aber nicht nur an der Ostsee eine weitreichende Tradition zu haben, sondern ist anscheinend auch bei der Bereitschaftspolizei eine begehrte Trainingseinheit, denn die große Konkurrenz konnte Daniel nicht das Wasser reichen und er holte zugegebenermaßen zwei verdiente Siege nach Hause. Die Ostsee sollte anschließend für eine kleine Abkühlung sorgen und so wurde eine gemütliche Sitzrunde im 30cm tiefen Wasser außerhalb der Badezone, was durch große Sandbänke ermöglicht wird, eröffnet.

Nach den wenigen Tagen können wir jetzt schon sagen: Das Mittagessen ist einfach überragend! Da wir nun wieder reichlich und gut gegessen hatten und platt waren von den Sprintstrapazen, musste was entspannteres her. Da kam natürlich nur das Ostseespiel Wizard infrage, was hier in Sehlendorf stundenlang im Bootcamp trainiert wird und bei dem der persönliche Sieg vor Allem steht. Inzwischen haben sich daraus schon ein oder andere persönliche Rivalitäten gebildet und es bestehen große Ambitionen für die Teilnahme an der Wizard-Weltmeisterschaft.
Gegen frühen Nachmittag trudelte dann auch der Rest der Wachmannschaft ein, die erst später aus Vallendar anreisen konnten. Wir sind nun also komplett!

Die Hauptwache ist demnach nun auch noch gefüllter und so verbrachten wir den Nachmittag im großen Gelage, Wizard und der Frage: „Sind die sauren Zungen Lila oder Dunkelrot?“ (Hierbei sind wir uns immer noch nicht so ganz einig).
Das Abendprogramm bestand aus einer großen Runde Tabu - Bei über zehn Mitspielern laut und nervenaufreibend.

Um Punkt zwölf Uhr war dann für die meisten Feierabend und es ging ab in die Kiste. Es gab jedoch vier Wachgänger, die sich der Allgemeinheit noch nicht anschließen wollten. Trotz großer Müdigkeit war die nächste Stunde schnell rum und sie wurden Zeugen davon, dass die Geisterstunde sich auch mal verspäten kann. Die Uhr machte sich selbstständig und drehte einfach komplett am Rad! - Ein Highlight am Ende des Tages, welches noch einmal Angst und Schrecken verbreitete.