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Ostsee-Tagebuch

Tag 14 - Letzter Tag

Veröffentlicht: 12.08.2016
Autor: Udo Jans
Übung zum Nachweis der Einsatzfähigkeit.
Gruppenbild mit Damen (und Boot).

von Leonard Fendel

Draußen pfiff der Wind und die Wipfel der Bäume bogen sich im Sturm. Das Mädchen in Rot saß auf ihrem Stuhl, vor sich einen Teller mit einer unberührten Brötchenhälfte. Ihr Gesicht lag im Schatten, sodass sich die Konturen nur erahnen ließen, da das Licht des beginnenden Tages den Raum nur spärlich beleuchtete. Der schwache Geruch von Kaffee hing in der Luft und man hörte das leise Rauschen von Wasser in den Leitungen. Lustlos blies das Mädchen sich eine Strähne aus dem Gesicht, die sich aus hastig zusammengebundenen Haaren gelöst hatte und hob leicht den Kopf, um die anderen rot gekleideten Personen zu mustern, die sich ebenso geräuschlos genährt hatten, wie das schlechte Wetter über Nacht. Lediglich das kurze Geklimper des Bestecks durchbrach die Stille, die über dem Zimmer lag. Das Wissen um den nahenden Abschied von dem in zwei Wochen liebgewonnen Arbeitsplatz am Strand war allen am Tisch versammelten gemein.

Der Blick auf die Uhr sorgte für den ebenso schweigsamen Aufbruch zur Wache, deren Übergabe gegen 10:30 Uhr geschehen sollte (zunächst nur an Uli, der sie seinerseits an die nachfolgende Wachmannschaft übergeben würde).

Kurz nach 9 Uhr wehte der stolze Adler über dem menschenleeren Strand und bauschte sich auf im Wind. Nachdem um 10:30 Uhr die Wachübergabe nach gründlicher Inspektion erfolgt war, galt es, noch den letzten Wachtag gewissenhaft zu bestreiten. In dieser Zeit entstand auch das abschließende Gruppenfoto, bevor es noch ein letztes Mal in die kalten Wogen des Meeres ging. Teils aus Erinnerungsgründen, teils wegen eines bürokratischen Akts, der aufgrund von Vorschriften seit diesem Jahr im ZWRD-K vollzogen werden muss. Es ging darum in 8 Minuten eine Strecke von 400m zu absolvieren (1. 100m Laufen an Land, 2. 200m Schwimmen, 3. 100m Laufen am Land), um seine Tauglichkeit für den Wasserrettungsdienst an der Küste zu beweisen. [Anm. der Redaktion: Und die die gesamte Truppe selbstverständlich und in "selbstloser Manier" nachgewiesen hat.]

Als am Abend die Tore der Wache geschlossen wurden und die Wachgänger den grauen Fluten ein letztes mal den Rücken zuwanden, war der endgültige Abschied besiegelt, den man am Abend in gemeinsamer Runde ruhig ausklingen ließ.

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