Kontakt
Chat-Icon

Chatten

Stell deine Frage direkt in unserem Chat .

Kontakt-Icon

Kontakt

Du hast Fragen, Kommentare oder Feedback – tritt mit uns in Kontakt .

Ostsee-Tagebuch

Tag 1: Anreise und wilder Strand

Veröffentlicht: 04.08.2020
Autor: Sebasttian Witte

von Sebastian Witte

Moin moin, Ei goooode, Hallo, Servus und Herzlich Willkommen zu einem neuen Ostseetheater zwanzig zwanzig der Ortsgruppe Vallendar am Strand der Gemeinde Blekendorf. Nach einer sechs-eineinhalbstündigen - wir sagen einfach mal ruhigen Fahrt von Rennfahrer Witte - kamen sechs mutige, vor Rettungslust strotzende und einsatzbereite Rettungsschwimmer am Sehlendorfer Strand an.

Nach einer, leider durch verkehrsbedingte Umstände, langen Übergabe, lösten wir die Vormannschaft ab und übernahmen die Hauptwache am Sehlendorfer Strand mit frisch geputzten Fenstern und gingen von Schlafmodus in den Wachmodus über. Der Strand der sich zu unseren Füßen erstreckte war prall gefüllt und erforderte die komplette geballte Kompetenz des gesamten Wachteams. Durch die, ich wiederhole, frisch geputzten Fenster, hatten wir einen guten Überblick auf die Masse der sich in der Sonne faulenzenden Deutschen.

Auf Grund der tatsächlich großen Masse an Menschen öffneten wir direkt nach dem wohlverdienten Mittagessen die zwei am Strand befindlichen Wachtürme. Das Mittagessen war wie immer sehr lecker und die Teller prall gefüllt. „Volle Teller, voller Strand.“ Ebenfalls zu einer Aufgabe eines Wachgängers im Zentralen Wasserrettungsdienst Küste (ZWRD-K) an der Nord- und Ostsee zählt das Messen der Parameter um Touristen über die aktuelle Lage vor Ort zu informieren. Es handelt sich um nichts geringeres als die Luft und Wassertemperatur, die in Form eines hochkomplizierten und technisch sehr ausgereiftem handelsüblichem Pool-Thermometers und einer von Ex-Wachleiter Manni alias Manuel Rhode im vergangenen Jahr angebrachten Wetterstation gemessen werden. Diese Werte müssen vom Wachleiter in regelmäßigen Abständen zu bestimmten Uhrzeiten in einem Wachtagebuch festgehalten werden. Daher fragt der Wachleiter immer den am Funk sitzenden Rettungsschwimmer nach den verschiedenen Parameter. Zu diesem Zeitpunkt befand sich der alt-erfahrene Hase Thimo an der Funkerstelle. Uwe fragte ihn nach dem Luftdruck, Thimo antwortete nur „1427“. Es vergingen ein paar Sekunden bis ihm auffiel das das nicht der Luftdruck war, sondern die auf dem Display angezeigte Uhrzeit. Die Werte werden außerdem für Strandbesucher und Urlauber gut sichtbar vor der Kurverwaltung an einer Tafel angeschrieben. Die Wasserrettungsstation verfügt ebenfalls über eine solche Tafel, auf der die Temperaturen allerdings mit verstellbaren Schildern angebracht werden. Es ist üblich, dass diese Schilder jedes Jahr mehrmals durch rohe menschliche Gewalt von der Tafel abfallen. Der Erste in diesem Jahr der sich gegenüber den Schildern gewalttätig gezeigt hat war kein geringerer als, genau ihr könnt es euch denken, der Rennfahrer alias Sebastian Witte.

Nachdem diese anscheinend doch recht schwierigen Aufgaben bewältigt worden waren, widmete sich Caroline auf Befehl von Papa Uwe dem Funk. Nach gewissen Startschwierigkeiten verdonnerte Uwe Caroline zur Funkerin des Tages, um der Lehre des Funkens näher zu kommen. Andere Wachgänger kümmerten sich in der Zeit um die Beschriftung von Magnetschildern, die nötig waren um Wachgänger den zwei Türmen, dem Boot und der Hauptwache auf dem Einsatzplan zuteilen zu können. Da war das Chaos schon vorprogrammiert, denn Uwe schaltete sich ein und meinte das der Name einer unserer weiblichen Wachgängerinnen verschiedene Schreibweisen mit sich bringt. Aline und ich wollten den Namen Liliana kürzen. Wir waren für Lili, doch Uwe meldete sich zu Wort und war felsenfest davon überzeugt das man den Namen mit "Doppel-L" (Lilli) in der Mitte schreiben müsse. Zudem wollte er uns noch davon überzeugen Lili mit „Y“ am Ende zu schreiben. Doch den Gedanken hatte er schnell wieder verworfen, denn diese Schreibweise würde man wohl nur in Amerika anwenden laut eigener Aussage von Uwe selbst. Auch diese Herausforderung konnten wir gemeinsam im Team bewältigen.<p>Die restliche Wache verlief sehr ereignisreich. Nicht nur das Daniel erwähnte das ihm ein paar blöde aber auch witzige Kommentare und Bemerkungen von der Seite fehlen würden - an dieser Stelle eine kleine Erwähnung an unseren „verpeilten Clownfisch“- Grüße gehen raus an ihn, sondern auch das wir schon an unserem ersten Wachtag mehrere Erste Hilfe Einsätze hatten. Sogar der Besuch vom örtlich ansässigen Rettungsdienst sorgte in der Wachmannschaft und bei Rettungssanitäter Witte für Aufregung, denn einer der Strandbesucher erlitt beim Mittagessen in einem der anliegenden Restaurants an der Strandpromenade einen Krampfanfall. Ihm konnte vor Ort geholfen werden, trotzdem wurde er unter Begleitung eines Notarztes mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus der näheren Umgebung begleitet. Weiter ging es mit zwei erfolgreichen Kindersuchen und einer spektakulären Tierrettung eines Schmetterlings aus der Hauptwache. An diesem Tag überschlugen sich die Ereignisse. Das Telefon in der Wache klingelte. Caroline die ja offiziell zur Funkübung abgestellt wurde nahm diesen sehr, wie sich danach herausstellte, mysteriösen Anruf entgegen. Die Wache aus Hohwacht (eine Bucht vor Sehlendorf) meldete sich und wollte nur Bescheid geben das sie einen Kormoran auf ihrem Boot im Gepäck hätten der sich bei ihnen wohl verirrt hätte. Ihre Mission war es, den für sie falsch befindlichen Kormoran in das Naturschutzgebiet nahe des Sehlendorfer Strands zu verbringen. Kurz drauf meldete sich einer der Türme das unsere Wachgängerin Céline wohl mit dem Kreislauf zu kämpfen hätte. Daraufhin entsandte Uwe Thimo und Aline zu einer Strandstreife mit dem Zusatzauftrag Wasser auf den Türmen zu verteilen und Céline auf dem Turm abzulösen. Kurze Zeit später kam Thimo mit Céline zur Hauptwache zurück. Die von der Sonne zu lang gegarte Céline nahm auf einem der Betten in der Wache Platz um einen kurzen Power-Nap zu vollziehen.<p>Nach einer Weile war Céline, unter anderem mit der Hilfe von klarer Flüssigkeit, wieder unter den Lebenden. Die meisten würden dies wohl als sogenanntes „Wasser“ bezeichnen. Jedoch nach ihrem Schönheitsschlaf, sah Sie aus als hätte Sie eine Woche ohne Schlaf durch gefeiert. Jetzt war Céline offiziell Matsch! Sie hatte aber wieder genug Energie um sich mit ihrer immer noch am Hörer hockenden Schwester einzulassen und sie ein bisschen zu ärgern. Caroline die natürlich hochkonzentriert den Funkhörer und den Strand durch die frisch geputzten Scheiben bewachte wusste sich natürlich zu helfen. Da kam nur von Céline der Kommentar: „Hass ist keine Lösung.“ Beide Schwestern guckten sich an und fingen hell an zu lachen, doch als man nach dem Hintergrund dieser Aussage fragend in Richtung Weiler Duo blickte hieß es nur, die Erklärung sei zu schwer und kompliziert. Wir beließen es dabei und widmeten uns wieder der Aufgabe den komplett befüllten Strand zu bewachen. Natürlich darf da die eine oder andere Nervennahrung nicht fehlen. Daniel der von der vorherigen Wachmannschaft noch ein paar kalte Schoko-Bons ergattert hatte, aß diese genüsslich mit den Worten: „Hmm, ich liebe kalte Schokolade.“ So konnte man zusehen wie ein Schoko-Bon nach dem anderen in Daniels Mund verschwand und er sah einfach nur aus wie ein kleiner, glücklicher Junge der gerade die größte Wasserpistole in seinem Leben geschenkt bekommen hatte.

Der nächste Funkspruch brachte sogar einen alten Hasen wie Uwe zum Grübeln. Einer der Türme funkte das sich zwischen den beiden Türmen, mitten in der Badezone ein Angler befand. Uwe der nicht wusste was er darauf antworten sollte überlegte, bis er zu dem Beschluss kam den Angler Angler sein zu lassen. Ich sag mal so, solange der Angler nicht irgendwelche Kinder oder Luftmatratzen aus dem Wasser zieht sollte das wohl nicht ein allzu großes Problem darstellen. Nach einem kurzen „Ok, verstanden“ und „Ende“ am Funk waren alle zufrieden und ließen den Angler Angler sein. Jetzt denkt ihr wahrscheinlich das war es schon, dann denkt ihr falsch. Es ist ja nicht so als wäre der Tag für manche nicht schon aufregend genug gewesen, meldete sich auf einmal aus dem Nichts Uwe zu Wort und fragte in die Runde ob jemand den Wachleiter Schlüsselbund irgendwo gesehen hätte. Keiner konnte ihm eine positive Antwort zukommen lassen, denn Uwe war der einzige der diesen Schlüsselbund in den letzten Stunden benutzt hatte. So zog Uwe voll Hoffnung den Schlüssel zu finden los. Nach ein paar Minuten kam er mit einem Strahlen zurück in die Wache und berichtete, das er den Schlüssel rein zufällig auf dem Tisch im Wachleiterzimmer in der Unterkunft gefunden hätte. Die letzten Stunden der ersten Wache verliefen ruhig und unauffällig.

Am Abend zu Tisch beim Abendessen kamen alle interessanten Fakten und Geschichten des Tages zusammen. Uwe, der immer noch stolz über seinen Schlüsselfund war, brachte das Thema Wasserrettungsdienst an der Nordsee auf. Es wäre zwar mehr Arbeit, würde aber auf Grund des doch anderen Gewässers zur Abwechselung viel interessanter sein. Woraufhin Aline nur meinte das das keine gute Idee wäre, da müsste man ja nachdenken. Nach einem Kopfschütteln von Uwe und ein kurzer Lacher in der Runde begab sich ein Teil der Wachgruppe nach dem Essen zum Strand um üblich wie jedes Jahr, sich dem abendlichen Strandsport zu widmen wo das ein oder andere ethanolhaltige Kaltgetränk in den Mündern verschwand. Zudem hatten wir noch das Glück Zeugen einer Limbo Party zu sein und hatten Plätze in der ersten Reihe.

So dat tut jetzt reichen tun und ich melde mich mit einem freundlich Tschö mit ö ab.


 


 


 

Diese Website benutzt Cookies.

Diese Webseite nutzt Tracking-Technologie, um die Zahl der Besucher zu ermitteln und um unser Angebot stetig verbessern zu können.

Wesentlich

Statistik

Marketing

Die Auswahl (auch die Ablehnung) wird dauerhaft gespeichert. Über die Datenschutzseite lässt sich die Auswahl zurücksetzen.